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RE: Alles rund um den Arbeitsplatz

#151 von Buhli , 08.02.2013 17:51

Smithie, was meinst Du warum Dienst vor Leistung geschrieben steht? Erst dienen, (nicht buckeln) dann sich was leisten.


Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam)
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RE: Alles rund um den Arbeitsplatz

#152 von altberlin ( gelöscht ) , 08.02.2013 17:57

Zitat von Weinböhlaer im Beitrag #150
Merke Dir doch mal....von nix kommt nix



Stimmt, und besser in der Firma 105 Prozent, als nur 75 % und die restlichen 30 mit einem Nebenjob.


vorwärts immer, rückwärts nimmer
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RE: Alles rund um den Arbeitsplatz

#153 von Smithie23 , 08.02.2013 18:16

Altberlin, wenn ich aber so besser dastehe - sowohl finanziell als auch Privat - warum nicht so machen ? Bei 40h Buckeln bleibt viel weniger und ich kriege auch nicht soviel Steuern zurück. Außerdem habe ich dann nicht die Abwechslung. Jeder entscheidet SELBST, wie er am Besten klarkommt.

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RE: Alles rund um den Arbeitsplatz

#154 von Björn , 08.02.2013 18:28

Zitat von Smithie23 im Beitrag #153
Außerdem habe ich dann nicht die Abwechslung. Jeder entscheidet SELBST, wie er am Besten klarkommt.

Dann sollte derjenige aber auch nicht fast immer nur über seine "Kundschaft" und seinen Arbeitgeber (wie auch über andere AG) herziehen und über zu geringe Löhne jammern. Dann hat er es ja SELBST SO GEWOLLT

Außerdem bezweifle ich, daß bei einem vernünftigen Vollzeit-Job bei einem anderen Arbeitgeber deiner Banken-Branche (wahrscheinlich dadurch aber an einem anderen Ort) weniger Geld raus kommen würde, als in deiner jetzigen Situation So viel Trinkgeld kriegen Pizzafahrer ja nun auch nicht, auch nicht in den östlichen Bundesländern.


Unheilig
http://www.youtube.com/watch?v=sPtVM74r3ME

 
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RE: Alles rund um den Arbeitsplatz

#155 von Smithie23 , 08.02.2013 19:00

Björn, klar würde ich bei nem Fulltime-Job woanders in ner Bank mehr verdienen, als Jetzt. Jedoch habe ich nicht vor, woanders hinzugehen. Jetzt mir vorzuwerfen, dann solle ich mich nicht beklagen, wäre doch falsch. Es ist ein Systemproblem. Mit "dann geh doch woanders hin" lösen sich in Dt. keine Probleme !

P.S.: Außerdem muss man auch mit Kollegen klarkommen und Freude haben und das habe ich in meiner Konstellation gefunden.


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RE: Alles rund um den Arbeitsplatz

#156 von Björn , 08.02.2013 19:22

Ich werfe es doch keinem vor, wenn man schlechtere Arbeits- und Lohnbedingungen anspricht oder auch (z.B. gewerkschaftlich) dagegen vorgeht, ganz im Gegenteil! Daher fand ich auch euren Streik gut und richtig!
Aber wenn man sich auf Arbeit nur (scheinbar frustriert) über seine Kunden ärgert und in Internetforen pauschal über sie meckert (sogar während der Arbeitszeit), dazu dann auch noch mit dem Arbeitgeber unzufrieden ist, sollte man schleunigst SELBST daraus die Konsequenzen ziehen und den Arbeitsplatz wechseln.
Mir scheint es hier so, als wenn du immer lustlos zu deiner Callcenter-Arbeit gehst und danach auch schlecht gelaunt wieder Feierabend machst


Unheilig
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RE: Alles rund um den Arbeitsplatz

#157 von Smithie23 , 08.02.2013 19:52

Feierabend mache ich normalerweise gut gelaunt.

Nein, aber sich mal über DAS was man tagtäglich erlebt auch mal ausko*** können hilft schon.

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RE: Alles rund um den Arbeitsplatz

#158 von michaka13 , 08.02.2013 19:59

Weinböhlaer schrieb:

Zitat
Merke Dir doch mal....von nix kommt nix


Diesen Worten ist nichts mehr hinzuzufügen!


alberlin schrieb:

Zitat
Stimmt, und besser in der Firma 105 Prozent, als nur 75 % und die restlichen 30 mit einem Nebenjob.


Auch hier, absolute Zustimmung!


Zitat von Smithie23 im Beitrag #153
Altberlin, wenn ich aber so besser dastehe - sowohl finanziell als auch Privat - warum nicht so machen ? Bei 40h Buckeln bleibt viel weniger und ich kriege auch nicht soviel Steuern zurück. Außerdem habe ich dann nicht die Abwechslung. Jeder entscheidet SELBST, wie er am Besten klarkommt.


Ich denke, das dieses "besser klarkommen" nur eine Momentaufnahme ist. Doch ob Du in Zukunft mit dieser Konstellation immer noch besser da stehst, wage ich zu bezweifeln. Einen Job der mir keinen Spaß macht, würde ich nie machen. Unabhängig von der Bezahlung. Ich hab als junger Bursche bei einem Autozulieferer gearbeitet. Im Akkord. Hab ein Schweinegeld verdient dabei. Hatte mit 19 Jahren einen Verdienst, davon träumt heute noch so mancher. Aber ich hatte Null Freude an meiner Arbeit. Hab dann hingeschmissen und bin zur Bundeswehr. Dort hatte ich nicht mal die Hälfte von dem, was ich vorher hatte. Aber ich war zufrieden. Und der Rest, nämlich das man irgendwann finanziell besser da steht, kommt später. Zuerst kommt die Leistung, damit verdient man sich ein besseres Gehalt. Das hat mit buckeln vor dem Chef nicht das geringste zu tun. Aber ich habe schon öfters festgestellt, das gerade bei jungen Leuten das Anspruchsdenken sehr hoch ist. Man kommt irgendwo hin und fordert, man kennt auch seine Rechte. Mit den Pflichten hapert es aber. Ich habe junge Menschen kennengelernt, die sich 100 % reinknien in ihre Arbeit. Das waren jene, die in der Regel auch zügig im Berufsleben vorankamen. Bei denen sich somit auch die Zufriedenheit im privaten Bereich schnell einstellte. Und es gab die, die außer ihren Rechten und ihren Ansprüchen , nichts weiter kannten. Die nicht bereit waren, auch mal für den Arbeitgeber da zu sein, wenns mal nötig ist. Die Dienst nach Vorschrift machten. Und sich wunderten, warum sie beruflich jahrelang auf der Stelle treten. Und zu dieser Gruppe zähle ich Dich! Ständig meckerst Du hier über Deinen Job und über Deine doofen Kunden. Warum machst Du nichts Neuses? Warum lese ich nichts darüber, das Du Dich weiterbildest, um Deine berufliche Situation zu verbessern? Und erzähl mir nicht, das geht in Halle in nicht oder im Osten wäre dies nicht möglich. Ich komme aus der selben Ecke wie Du und hab noch ne Menge Kumpels dort, die auch im Osten beruflichen Erfolg hatten und haben. Solange es Dir wichtiger ist mit den Kumpels abzuhängen, solange bleibst Du eben der kleine Call-Center-Agent, bei dem sich die Kunden gerne mal den Frust über Euer Unternehmen von der Seele quatschen.

Smithie schrieb:

Zitat
Feierabend mache ich normalerweise gut gelaunt.

Ich gehe auch gutgelaunt zur Arbeit!



Gruß, micha

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RE: Alles rund um den Arbeitsplatz

#159 von andersdenker , 08.02.2013 20:08

Zitat von michaka13 im Beitrag #158
.....Ich gehe auch gutgelaunt zur Arbeit!



Gruß, micha







Micha, es muss auch Unterschiede geben

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RE: Alles rund um den Arbeitsplatz

#160 von Buhli , 08.02.2013 22:01

Michaka, geh mal in Dich:" Aber ich habe schon öfters festgestellt, das gerade bei jungen Leuten das Anspruchsdenken sehr hoch ist. Man kommt irgendwo hin und fordert, man kennt auch seine Rechte. Mit den Pflichten hapert es aber." Gab es bei Dir als junger Mensch, selbst mit gutem Einkommen,nicht mal die Situation, daß am Ende des Geldes noch etwas Monat übrig war? Das dürfte in der Altersgruppe 17-25 eigentlich zum Alltag gehören. Von Ausnahmen mal abgesehen. Das sind ja dann Einzelfälle. Also nicht Repräsentativ.


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RE: Alles rund um den Arbeitsplatz

#161 von michaka13 , 09.02.2013 08:01

Lieber Buhli,

ob das Geld am Ende des Monats reicht, hat nichts damit zu tun, ob man sich 100 %-ig für seinen Arbeitgeber einsetzt. Es hat eher damit zu tun, das manche über ihre Verhältnisse leben. Es gibt auch Menschen die sehr gut verdienen, aber trotzdem nicht mit ihrem Geld auskommen. Mit dem von mir gesagten hat Dein Beitrag nicht das geringste zu tun!

alberlin schrieb:

Zitat
"Putzfrauen", fast gleichzusetzen mit Gebäudereinigung, haben als immer schief und verächtlich angesehene Berufsgruppe zumindest ein angemessenes
Einkommen verdient. Ohne sie wären die Klos versifft (dank auch einiger Zeitgenossen, die dem Tierreich entsprungen sind), die Betriebsstätten
schmutzig (welche "Bürofachkraft", egal welcher Qualfikation faßt schon noch irgend ein Putzwerkzeug an), das Geschirr vom letzten Saufgelage im
Büro vom Vorabend nicht abgewaschen, Busse und Bahnen würden im Dreck untergehen.
Bei Volltagsjob bin ich allein auf Grund der Unverzichtbarkeit dieses Berufszweiges für ein Mindestnetto um 1400 Euro, und das unabhängig von
Herkunft und Qualifikation.


Ich bin der Meinung, das diese Gehaltsvorstellung absolut realistisch ist. Zu bedenken ist aber , das auch der AG-Anteil berücksichtigt werden muß. Dieser muß ebenfalls vom AN erwirtschaftet werden. Dazu kommt Lohnfortzahlung im Krankeitsfall, Urlaubsentgeld, Arbeitskleidung und Arbeitsmittel, Beiträge BG. Eventuell noch Weihnachtsgeld und/oder Urlaubsgeld. Der AG selbst möchte natürlich ebenfalls ein paar Euro verdienen. Somit müßte die Reinigungskraft mindestens 4.000 € Umsatz im Monat bringen, wobei diese Zahl noch sehr niedrig angesetzt ist. Bei 160 Stunden im Monat entspricht das einen Stundensatz (netto) für den Auftraggeber von 25 €. Was eigentlich nicht zu teuer ist für eine Dienstleistung. Doch sind die Auftraggeber bereit dies zu zahlen? Hier sehe ich den Knackpunkt. An den 1.400 € netto sehe ich jedenfalls nichts unrealistisches und halte es für angemessen.


altberlin schrieb:

Zitat
Handwerk je nach Schwere 1600 - 2000 € netto, Gleiches auch in der Industrie, vor Zuschlägen
für Schichtarbeit und anderen Erschwernissen.


Auch hier stimme ich Dir zu. Doch auch hier muß die Situation der Firma mit betrachtet werden. Viele kleine Handwerksbetriebe dümpeln seit Jahren am Existenzminimum rum. Du warst doch selbständig. Hättest Du einem Gesellen 2000 € netto zahlen können, bzw. hast Du Deinen Gesellen diesen Lohn gezahlt? Was da an Lohnnebenkosten + Betriebsmitteln anfällt ist Dir ja bekannt. Und hier kommt wieder das ins Spiel, was ich bereits oben schrieb. Ist der Kunde/Auftraggeber bereit höhere Löhne mit höheren Preisen zu finanzieren. Ich glaube nicht. Denn viele, die sich hier über Niedriglöhne furchtbar aufregen, jammern im nächsten Thema über die ach so hohen Verbraucherpreise. Und solange bei der werten Kundschaft kein Umdenken in dieser Beziehung einsetzt, sollten wir uns alle mit dem Niedriglöhnen abfinden. Wer das eine will, darf das andere nicht ausschließen.



Gruß, micha

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RE: Alles rund um den Arbeitsplatz

#162 von Smithie23 , 09.02.2013 09:07

michaka13, ich bin voll und ganz bei dir. Das Problem ist die Mentalität und das Umdenken. Der Laie sagt ja gern mal "die verdienen sich ja ne goldene Nase an mir ..." Woher will ein Außenstehender wissen, wie die Kostenstruktur und die Aufwendungen für eine Dienstleistung sind ?? Und so solidarisch sind wir nichtmehr, dass wir Dienstleistungen danach bewerten, wie sie gemacht werden und von wem, sondern NUR wieviel es kostet.
Solange sich die Leute gegenseitig unterbieten, wird kein Umdenken stattfinden, weil der Laie dann denkt "muss sich ja doch lohnen, wenn der Eine 20 % billiger ist - da muss ja immernoch was hängen bleiben."
Wir Deutschen sind glaub ich nicht gut darin, so um mehrere Ecken zu denken und uns in Andere hineinzuversetzen.

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RE: Alles rund um den Arbeitsplatz

#163 von altberlin ( gelöscht ) , 09.02.2013 09:14

michaka, meine Selbständigkeit liegt jetzt 11 Jahre zurück, außerdem lebte ich damals noch im Osten. Das sind zwei Faktoren, die sich von
bundesdeutschenn Verhältnissen heute, besonders im Westteil, grundsätzlich unterscheiden. Im Osten waren damals brutto zw. 7 und 9 Euro
normal.

Schaue ich dein Argument an:

Zitat
Zu bedenken ist aber , das auch der AG-Anteil berücksichtigt werden muß. Dieser muß ebenfalls vom AN erwirtschaftet werden. Dazu kommt Lohnfortzahlung im Krankeitsfall, Urlaubsentgeld, Arbeitskleidung und Arbeitsmittel, Beiträge BG. Eventuell noch Weihnachtsgeld und/oder Urlaubsgeld. Der AG selbst möchte natürlich ebenfalls ein paar Euro verdienen.


stimme ich dir im Prinzip zu.
Es ist aber auch betriebswirtschaftliches Denken des Unternehmers notwendig, Geld kann auch verschwendet werden, aus reiner Prestigesucht.
Ein Beispiel: Außer dem obligatorischen "Firmen-PKW", wegen der Steuer, du kennst das, muß spätestens der Mercedes Vito alle 3 Jahre neu beschafft
werden, bei einer Fahrleistung jährl. von ca max. 15 Tkm. Warum kann es kein preiswerteres Fahrzeug sein, das gefahren wird bis......
Es muß Mercedes sein.
Das Fahrzeug benutzt fast ausschließlich der Chef, die Gesellen werden gegebenenfalls auf der Baustelle abgesetzt und zum Feierabend wieder eingesammelt.
Stellst du im Laufe des Tages fest, es wird Material/Werkzeug benötigt, ist nix da. Fazit: Leerlauf, denn woher nehmen in 20 oder 25 km Entfernung
von der Werkstatt ?
Uder du bist 2-3 Stunden vor Feierabend fertig mit deiner Arbeit, wast tust du dann ?
Anderes Beispiel: Es gibt MA, die mit dem Firmenfahrzeug nach Hause fahren dürfen, aber jeden zweiten Tag verspätet zur Arbeit erscheinen.
Keine Konsequenzen, egal, wieviel Arbeitszeit verloren geht.
Noch eins: Es wird über drei Jahre ein Lehrling durchgeschleppt, nur weil er der Sohn von Freunden ist, der aber nie Maler werden wollte
und das auch jeden Tag offensichtlich wird.
Und jetzt zur Lohnerhöhung. OT: "Da muß mehr kommen" und ähnliche Sprüche. Ich habe bei Kunden Kostenangebote gesehen, sogar gezeigt bekommen,
und mir war klar, das es am Geld nicht liegen kann. Die Preise waren nicht gerade zimperlich. Es ist eher so, das, was irgendwo auch ver-
ständlich ist, der Chef keine Abstriche auf Grund der Kostensteigerungen im allgemeinen Leben machen will. Verlangt wird es aber von den AN,
dessen Reallohn auf Grund des seit 10 Jahren stagnierenden Stundenlohnes erheblich gesunken ist. Ergebnis ist, keine Motivation mehr.

Es hat sich zum Teufelskreis entwickelt, nicht mehr Lohn---fehlende Motivation und umgekehrt.
Und wenn man regelmäßig hört : "Es bleibt nichts übrig", kommen mit die Tränen. Die Ehefrau ist zu Hause, seine 3 Kinder haben im Abstand von
2-3 Jahren jedes ein Auto bekommen, Ford Fiesta Automatic, Golf GTI und jetzt die Jüngste einen Polo.

Wie paßt das zusammen, wenn in der Firma nur 4 Personen arbeiten, einschl. Chef (halbtags) ? Rechne mal nach, Michaka, können 3 1/2 Personen
wirklich 6 1/2 Personen ernähren, bei dem Verbrauch ?
Das ist Ausbeutung pur, die Mär von kein Geld da zählt für mich nicht. In anderen Unternehmen dieser Größenordnung gehen auch die
Ehefrauen einer geregelten Tätigkeit nach, und nicht nur shoppen.

---


vorwärts immer, rückwärts nimmer
E.H.

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RE: Alles rund um den Arbeitsplatz

#164 von altberlin ( gelöscht ) , 09.02.2013 09:26

Zitat
Und solange bei der werten Kundschaft kein Umdenken in dieser Beziehung einsetzt, sollten wir uns alle mit dem Niedriglöhnen abfinden. Wer das eine will, darf das andere nicht ausschließen.



Freiwillig wird kein Kunde umdenken, gewisse Mindestlöhne, gesetzlich verankert, sind notwendig. Automatisch steigen die Preise, und der Kunde zahlt es,
denn entweder hat er auf Grund der Gesetze ebenfalls mehr Geld in der Tasche, oder er ist auf gerade diese Dienstleisung dringend angewiesen.
Es ist doch eine falsche Angst unserer Regierenden, das sich durch solche Maßnahmen wie Mindestlohn die Arbeitslosenzahl vergrößert.
Nein, die Urlaubsreise wird etwas weniger protzig, das Auto etwas kleiner. Im Ausland geht es doch auch, solches Protzgehabe mit dem größten
und neuesten Auto, wie es hier üblich ist, gibt es dort nicht. Aber der Wirtschaftskreislauf funktioniert, jeder braucht irgend jemanden, und
nur so funktioniert es, nicht heimwerken um jeden Preis (der Handwerker ist zu teuer, der verdient sich dumm und dämlich).

--


vorwärts immer, rückwärts nimmer
E.H.

altberlin

RE: Alles rund um den Arbeitsplatz

#165 von michaka13 , 09.02.2013 09:42

Zitat
Es ist aber auch betriebswirtschaftliches Denken des Unternehmers notwendig, Geld kann auch verschwendet werden, aus reiner Prestigesucht.


Richtig. Dieser Aspekt muß unbedingt beachtet werden.

Was mich ein bißchen stört sind Deine Aussagen in Bezug auf den Mercedes, Häuser für Kinder, usw. Da ist viel Polemik dabei. Ich stimme Dir zu, es gibt solche Chefs. Aber längst nicht jeder ist so. Ich finde es nicht in Ordnug hier alle pauschal über einen Kamm zu scheren.

Bleiben wir mal beim Thema Maler. In unserer Region kostet die Gesellenstunde zwischen 36 und 38 €. Löhne liegen bei (tarifgebundenen) Unternehmen bei 14- 16 €. Dazu kommt der Arbeitgeberanteil an der SV und BG. Somit dürfte sich der reine Kostensatz für Arbeitslohn locker bei 24-25 € die Stunde einpegeln. Vielleicht kann Bücherwurm als selbständige Malermeisterin etwas dazu sagen. Dazu kommt natürlich noch Werkzeug, Firmenfahrzeuge und anderer Kram. So hoch kann also die Gewinnmarge nicht sein. Zumindest nicht bei Unternehmen die seriös und korrekt arbeiten. Leider gibt es zuviele Pfuscher, die schlichtweg minderwertige Arbeit abliefern und sich damit ne goldene Nase verdienen.

Ein Umdenken muß bei allen einsetzen. Beim Chef, beim Kunden und beim Angestellten. Wenn ich manchmal gesehen habe wie einige mit dem Material und Werkzeug umgegangen sind, dann sträuben sich mir heut noch die Haare. Da werden Farbeimer offen auf dem Gerüst stehen gelassen. Tagelang. Nur weil man zu faul ist, die wieder runter zu schleppen. Um ein Dutzend Dübellöcher zu verspachteln wird ein halber Eimer Füllstoff angemacht. Streichwerkzeug ordentlich versorgen? Warum denn? Nimmt man sich lieber neues von der Bude mit, anstatt das eigene vernünftig auszuwaschen. Und Und Und!

Zitat
Stellst du im Laufe des Tages fest, es wird Material/Werkzeug benötigt, ist nix da. Fazit: Leerlauf, denn woher nehmen in 20 oder 25 km Entfernung
von der Werkstatt ?
Uder du bist 2-3 Stunden vor Feierabend fertig mit deiner Arbeit, wast tust du dann ?


Sowas liegt am mangelnden Organisationstalent vom Chef. Arbeiten vernünftig zu planen ist nun mal Sache des Chefs/Meisters. Bei meinem letzten AG wurde das folgendermaßen geregelt. Es gab jeden Tag einen Materialanforderungsschein. Dort hat der Vorarbeiter oder bei Kleinaufträgen der ausführende Geselle täglich den Materialverbrauch dokumentiert und das Material für den nächsten Tag angefordert. Kamen wir morgens halb 7 zur Werkstatt, hatte der Chef das entsprechende Material für die einzelnen Baustellen bereitgestellt. Es mußte von uns nur noch eingeladen werden. Dazu braucht es aber einen Chef der sich wirklich für seine Firma engagiert und der bereit ist auch mit anzupacken. Der sich nicht zu schade ist auch abends noch zu arbeiten, damit die Gesellen am nächsten Tag ohne Verzögerung ihrer Tätigkeit nachgehen können.



Gruß, micha


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