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RE: deutsche Geschichte...

#301 von Smithie23 , 07.09.2013 07:33

Es wächst auch ne neue Generation ran - also wenn jemand mit dem erhobenen Zeigefinger kommt, ann zuck ich einfach mit den Achseln.

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RE: Diskussionsthread zur 'deutschen Geschichte'...

#302 von kreutzer_ , 07.09.2013 08:15

Zitat von andersdenker im Beitrag #299
es ging mir lediglich um die Schulveranstaltungen..
Den "Rest" dürfen wir ausnahmsweise mal ausblenden



Offizielle Schulveranstaltungen in der 'BRD', als ich Schulkind war, da gabs wohl keine.

Ausblenden ist das Stichwort. Bei bestimmte Berufen in Unserer Republik gibts dafür immer wieder gern genommen ein Ausblendfilter, weil man in der Sache keine Argumente hat.

Dabei habe ich über die übelsten Erpressungsmethoden, den vergleichsweise dreifach höheren NVA-Ofiziersbedarf in Unserer Republik zu decken, noch garnicht gesprochen. Neinnein, ich meine nicht die Methoden, einen Studienplatz nur zum bekommen, wenn man sich vorher etliche Jahre zur NVA verpflichtet hat.

Früh übt sich, wer ein NVA-Offizier oder ein Führer eines GT-Kalaschnikow-Kommandos werden will. Für die Kleinen gabs nicht nur niedliche Gewehre, auch Panzer waren im Kinderferienlager in Lubmin am Greifswalder Bodden im Angebot, dort mußten die Zehnjährigen im Geländemanöver "soldatisches Geschick" unter Beweis stellen, wie es in einem Propagandafilm heißt. Nicht in den 50igern, sondern 1977.

Da habe ich schon Verständnis für die Empfehlung mancher:


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RE: Diskussionsthread zur 'deutschen Geschichte'...

#303 von andersdenker , 07.09.2013 09:16

Zitat von kreutzer_ im Beitrag #302
.....

Offizielle Schulveranstaltungen in der 'BRD', als ich Schulkind war, da gabs wohl keine.
..........



Das hervorgehobene Wort stammt nicht von mir ..... Als ich Schulkind war, gab es auch in der DDR keine OFFIZIELLEN Schulveranstaltungen der "Beauftragten für militärische Nachwuchsgewinnung" ....... und es ging NUR um den Vergleich - gemessen am heutigen Aufschrei über die Unzulässigkeit von Besuchen mit der Werbung militärischen Nachwuchses beauftragter Soldaten in Schulen.

Jeder hat seine Sicht auf die Dinge .... und ich beschäftige mich - in Anlehnung an eine "Empfehlung" von Dale Carnegie - nicht mit Vorgängen, die ich nicht beeinflussen kann. Solltest Du auch mal probieren - man gewinnt eine Menge Zeit damit.

Anfangen könntest Du damit, die Versuche, anderen Menschen ständig Dein Weltbild aufdrängen zu wollen, einzuschränken. Nicht in jedem Thema immer die alten Feindbilder beschwören ... das hat beim Meinungsaustausch mit Joesachse bezüglich des "unsichtbaren Internet-Besuches" ja ansatzweise geklappt.

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RE: Diskussionsthread zur 'deutschen Geschichte'...

#304 von Kehrwoche , 07.09.2013 09:44

Ich kann mich nicht erinnern, jemals in der Schule von einem NVA/Polizei Offizier beworben worden zu sein. -- Völliger Blödsinn.
Wir bekamen wohl mal Besuch am "Tag des Volkspolizei" und dann gabs Blumen und der Mensch berichtete von seiner Arbeit. Lästig empfanden wir eigentlich nur Veranstaltung nach der Schule. Danach gings wieder auf den Bolzplatz.
Wir haben auch nie "Krieg" gespielt mit Kalaschnikows, sondern Cowboy und Indianer.

Was hast du @kreutzer denn gespielt? -- Ökobauer??


Der Übergang vom Affen zum Menschen sind wir.
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RE: Diskussionsthread zur 'deutschen Geschichte'...

#305 von Schlawine , 07.09.2013 09:47

Neee, der hat bestimmt mit seinen kleinen Freunden (falls er welche hatte) Friedensdemos organisiert


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Harald Zindler, dt. Umweltaktivist, 1981 Mitbegründer Greenpeace Deutschland

 
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RE: Diskussionsthread zur 'deutschen Geschichte'...

#306 von Buhli , 07.09.2013 10:17

Schlawine,bist Du Dir sicher? Wusste er damals wirklich schon was er tat? Er hat ja nicht bis zum Schluß kämpfen wollen. Unser Held. In Straußberg tickten die Uhren doch etwas anders als im Rest der Republik. Da war die Armee doch zu Hause. Hatte quasi dort ihr Wohnzimmer.


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RE: Diskussionsthread zur 'deutschen Geschichte'...

#307 von Buhli , 07.09.2013 10:53

Andersdenker, soweit mir bekannt ist, gab es damals immer wieder seitens der drei Westmächte immer mal wieder Geschrei wegen der BEPO. Ob das zum Säbelrasseln gehörte oder berechtigt war, weiß ich nicht.


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RE: Diskussionsthread zur 'deutschen Geschichte'...

#308 von kreutzer_ , 07.09.2013 18:39

Zitat von Buhli im Beitrag #307
Andersdenker, soweit mir bekannt ist, gab es damals immer wieder seitens der drei Westmächte immer mal wieder Geschrei wegen der BEPO.


Bei den diversen Militärs in Unserer Republik kann man schonmal durcheinander kommen. Zur Verschleierung der Größe des gesamten Militärapparats war man sehr findig.
Neben den Wächtertruppen beim Ministerium der Verteidigung, etwa so groß wie die heutige Bundespolizei für ganz Deutschland, schuf man militärische "BEPO" Einheiten bei der 'Volkspolizei', die der Bewaffnung der 'NVA' nicht nachstanden.

Es ist daher denkbar, daß die Westmächte diese Maskerade nicht mitmachten, und jeder BEPO Angehörige im Ostsektor von Berlin als illegalen deutscher Militärangehöriger gesehen wurde. Ich kann mich jedenfalls erinnern, daß nach jedem Schusswaffengebrauch an der Sektorengrenze durch ostdeutsche bewaffnete Männer in Uniform die Westmächte bei der Sowjetunion Protest einlegten, weil dadurch der im Potsdamer Abkommen festgelegte entmilitarisierte Status von Berlin verletzt wurde.


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RE: Diskussionsthread zur 'deutschen Geschichte'...

#309 von andersdenker , 07.09.2013 20:02

Nach meinem Kenntnisstand - der nicht zwamgsläufig den Anspruch auf alleinige Wahrhaftigkeit stellt - gab es mehrere Proteste bis zur Herauslösung der Grenztruppen aus dem Bestand der NVA.

Auch wenn dies "nur ein verschleiernder Federstrich" war und deshalb keiner zusätzlichen Diskussion bedarf, so wurden die Grenztruppen nach der "Verselbstständigung" als eine Art Grenzpolizei durch die Westmächte zumindestens "akzeptiert".

Die Bereitschaftspolizei - ähnlich der heutigen Bundespolizei - war dagegen nie Gegenstand eines Protestes - mein Kenntnisstand kann durchaus lückenhaft sein / gegenteilige Meinungen sollten deshalb BITTE mit Quellennachweisen zu diesbezüglichen tatsächlich nachweisbaren Protesten untermauert werden. Im Falle der Quellen-Beweise würde ich mein diesbezügliches "Weltbild" durchaus an die tatsächlichen Gegebenheiten anpassen.

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RE: Diskussionsthread zur 'deutschen Geschichte'...

#310 von BesserWessi0815 , 07.09.2013 20:27

Der letzte Zeitzeuge des Hitler-Suizids in der Reichskanzlei, Rochus Misch, ist Donnerstag verstorben.
http://www.zeit.de/wissen/geschichte/201...tler-bunker-tod

...habe im TV einige Dokumentationen von/über Misch gesehen, daher war mir der Name vertraut.


..."Der tut nix!"......"Der will nur spielen"... - Peng! -

 
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RE: Diskussionsthread zur 'deutschen Geschichte'...

#311 von Buhli , 08.09.2013 16:27

Andersdenker, mir ist dieses Thema noch irgendwie durch den Politunterricht bei der BEPO in Erinnerung. Mit leichter Hochmut im Ton.


Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam)
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RE: Diskussionsthread zur 'deutschen Geschichte'...

#312 von andersdenker , 08.09.2013 16:33

Buhli .. ich vermute, dass Du also WED bei der Bereitschaftspolizei geleistet hast - dass Du darüber hinaus mindestens einmal am Politunterricht teilgenommen hast .. UND .. dass bei der Schulung ein ganz besonders "wichtig-fleissiger" Polit-Offizier die Behauptung aufgestellt hat, dass die Alliierten sich gelegentlich-regelmässig über das Vorhandensein von Angehörigen eurer Truppe in Berlin "mokiert" haben ... das ganze mit einem Unterton á la "Na denen haben wir es gezeigt - wir waren zuerst da und werden immer da sein" ....

DIESE Sorte sind genau auch die an anderer Stelle angesprochenen "Partei-Vertreter".

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#313 von kreutzer_ , 08.09.2013 17:43

Zitat von andersdenker im Beitrag #312
Buhli .. ich vermute, dass Du also WED bei der Bereitschaftspolizei geleistet hast - dass Du darüber hinaus mindestens einmal am Politunterricht teilgenommen hast


Ich könnte mir vorstellen, das mit dem Polituntericht bei der BPO war wohl nicht aus westlicher Sicht ausschlaggebend. Zur Ausweitung des Horizonts daher kein verschmieltes Gerede, sondern einfach mal bei Wikipedia nachschlagen:

Im „Befehl 0020/79“ hieß es dazu: „Die VP-Bereitschaften sind kasernierte, vollmotorisierte, nach militärischen Prinzipien organisierte und geführte Einheiten der DVP.“

Und nur ein Depp hätte annehmen können, daß die Mot.Schützen-, Aufklärungs-, Artillerie-, Panzerabwehr-, Luftabwehr-, Pionier-, KCB- (ABC-) BEPO Einheiten irgendwas mit der 'Polizei' zu tun haben könnten.

Wie überhaupt statusrechtliche Fragen in Unserer Republik sich als eine Mischung von Täuschung und Lüge darstellten.
So war die Handhabung der DDR-Hauptstadt der DDR ein ausgemachter Schwindel. Es soll ja noch Leute geben, die können sich daran erinnern, daß zwischen der SBZ/DDR und dem Ostsektor von Berlin beispielsweise in Waldesruh bei Berlin die typischen Schießscharten Gebilde Unserer Republik standen, wie auch an der Grenze zum Klassenfeind. Damals hieß der Teil Berlins noch 'Sowjetsektor', wie im Potsdamer Abkommen festgelegt.

Dann, weil in der Zeit viel 'demokratisches' in Unserer Republik entstand, hieß der Sektor der Russen plötzlich 'Demokratischer Sektor'. Und erreichte, ohne daß ein Federstrich an den völkerrechtlichen Abkommen sich änderte, schließlich den Höhepunkt der Entwicklung als 'Hauptstadt der DDR'. Genosse Ulbricht schlussfolgerte deswegen messerscharf, daß auch die Westsektoren von Berlin auf 'Gebiet der DDR' standen, man mußte nur ein bißchen graben. Das haben die Ostberliner Genossen dann auch neben Hellersdorf getan und schlugen noch ein bißchen DDR-Erde dazu, was dann allerdings den Moskauer Obergenossen missfiel, und die Ostberliner Genossen mußten zum Rückzug blasen und die DDR-Erde, die als Eingliederung in die Hauptstadt vorgesehen war, wieder auf DDR-Gebiet deponieren.


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RE: Diskussionsthread zur 'deutschen Geschichte'...

#314 von kreutzer_ , 10.09.2013 13:35

Der Tod des Freie-Universität-Gründungsstudenten Helmut Coper

ruft noch einmal in Erinnerung, wie es damals zuging bei der Installation des SED-Staats.

Man muß sich einmal vorstellen, 1948, während der Berlin-Blockade aus dem Nichts eine Universität zu schaffen.

Zitat
Sie lehnten sich auf, als die sowjetische Besatzung und ihre deutschen Handlanger alles daran setzten, in der Universität Unter den Linden den Lehrkörper zu säubern und eine Zulassungspolitik für die künftigen Studenten nach ideologischen Kriterien einzuleiten.



http://www.tagesspiegel.de/wissen/fu-gru...et/8763612.html

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RE: Diskussionsthread zur 'deutschen Geschichte'...

#315 von kreutzer_ , 11.09.2013 08:34

Vor 25 Jahren gärte es an Ost-Berliner Oberschulen

Bereits im Herbst 88 hat es gewaltig geknistert im SED-Staat. Die Einkaufsschlangen vor den Gemüseläden wurden immer länger, allgemeines Meckern war ja schon immer an der Tagesordnung, es schlug an der 'Ossietzky-Oberschule' um in Diskussionen zu den Streiks in Polen und den Sinn von Militärparaden.

Sehr mutig im SED-Staat, in dem Schülerzeitungen nicht mal Umfragen zum Schulessen machen durften, zu diskutieren über den alljährlichen Militär-Firlefanz zum "DDR-Geburtstag". Das Regime fühlte sich angegriffen, der Lila Besen schaltete sich ein und alle Lehrer, die meisten sowieso SED-Genossen, duckten sich weg, bis auf eine, denn so die Eine heute: "Die Überlebenstaktik in der DDR lautete leider: Maul halten!".

Das Problem wurde gelöst in den Farben Unserer Republik:

Zitat
In der Pause nach der ersten Stunde mussten sich die 170 Schüler hufeisenförmig formieren. Der Direktor *) rief einige Abiturienten nach vorn und warf sie vor allen anderen hinaus. Aus der Tür, von der Schule, auf die Straße. Wegen „antisozialistischen Verhaltens“, „verräterischer Gruppenbildung“. Die sowieso verhasste Volksbildungsministerin Margot Honecker hatte dies persönlich angeordnet.



http://www.tagesspiegel.de/berlin/kinder...on/8770090.html

*) Was ist wohl aus dem Direktor nach der Entsorgung des SED-Regimes geworden? Der Autor des Artikels, Robert Ide, er trat hier im Forum wohl kurz mit einer Umfrage auf, könnte es ja nochmal recherchieren.

Frage an die Genossen hier, die sich mit dem DDR-'Recht' auskennen: Auf welcher förmlichen Rechtsgrundlage sind denn die Schüler von der EOS geworfen worden, waren „antisozialistisches Verhaltens“ und „verräterische Gruppenbildung“ definierte Strafrechts-Tatbestände im SED-Staat? Oder reichte einfach der Wunsch von höheren SED-Figuren? Schliesslich, für die betroffenen Schüler hatte dies existentielle Folgen, und mancher konnte das Abitur nur nachholen, weil für ihn glücklicherweise das Regime verschwunden ist.


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