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RE: Ossiforum morgen der 9.11 und keine Eintrag hier

#46 von Smithie23 , 11.11.2014 08:10

Man darf ja wohl auch mal über die etwas unbequemen Wahrheiten sprechen. Wenn JoeSachse für sich seinen Weg im Westen gefunden hat, dann ist das schön für ihn. Aber es wird sich aufgeregt, dass in Thüringen die Linke an die Macht kommt und dann heisst es immer lapidar "die ewig Gestrigen" haben sie gewählt, aber vielleicht sollte man auch mal tiefer buddeln, warum das so ist. Ich denke, dass die Linke nicht nur von Menschen gewählt wird, die damals ein glühender Kämpfer mit Speer und Schild der Partei waren, sondern dass es vielleicht sein kann, dass die Linke ein Bedürfnis erfüllt oder irgendwas richtig macht, was dazu führt sein Kreuz nicht bei der CDU zu machen

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RE: Ossiforum morgen der 9.11 und keine Eintrag hier

#47 von altberlin ( gelöscht ) , 11.11.2014 10:51

Zitat von joesachse im Beitrag #41


Altberlin, ich habe den Eindruck, Du suchst permanent Streit mit mir

Nein, sicher nicht. Aber du kannst nicht vertragen, wenn dir jemand widerspricht oder eine andere Meinung vertritt, und das häufig.
Da werde ich ganz schnell zum bösen "Demagogen". Übrigens, mit diesem Begriff solltest du als gebildeter Mensch vorsichtiger umgehen.

„Demagogie betreibt, wer bei günstiger Gelegenheit öffentlich für ein politisches Ziel wirbt, indem er der Masse schmeichelt, an ihre Gefühle, Instinkte und Vorurteile appelliert, ferner sich der Hetze und Lüge schuldig macht, Wahres übertrieben oder grob vereinfacht darstellt, die Sache, die er durchsetzen will, für die Sache aller Gutgesinnten ausgibt, und die Art und Weise, wie er sie durchsetzt oder durchzusetzen vorschlägt, als die einzig mögliche hinstellt.“
http://de.wikipedia.org/wiki/Demagogie

Davon bin ich wohl weit entfernt, dein Freund Reporter könnte sich diesen Titel eher zueigen machen.

Auch ein (Forums)-Chef sollte andere Meinungen vertragen können. Aber solche "Führungsschwächen" erlebt man öfter im Leben.

Zitat
Gegen diese betrügerische Demagogie haben tatsächlich Reporters Beiträge eine wohltuende direkte Sachlichkeit


Wohltuende Sachlichkeit ? Was muß man einnehmen, um das so zu sehen ?
Übrigens nett, deine neun (9) Smileys, kannst ihn ja wiederholen, PM genügt. (auch 9) !

.


vorwärts immer, rückwärts nimmer
E.H.

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RE: Ossiforum morgen der 9.11 und keine Eintrag hier

#48 von Weinböhlaer , 11.11.2014 12:44

Nun Laßt mal das ganze Gefetze, schreibt mal was über den 9.11. damals und danach.

Ich hatte an dem historischen Tag Nachtschicht und das einzige Radio am Arbeitsplatz.
Als ich gegen 23 Uhr die Nachricht hörte verstand ich sie im ersten Moment gar nicht.
Mein Kollegen, denen ich das mitteilte sahen mich verständnislos an und meinten....du spinnst.

Ich habe mich nicht gleich aufgemacht um an die Grenze zufahren, 200 km war mir zu weit.
Irgend wann im Dezember sind wir dann in Richtung Hof und weiter nach Selb/Franken gefahren um das
Begrüßungsgeld abzugreifen.
Ausgegeben haben wir dort davon nichts, die Preise waren uns zu hoch......im Kopf wurde immer noch
umgerechnet 1:6
Mit der neuen Situation mußte man erst mal fertig werden und sehen was nun kommt. An ein weggehen habe ich
da noch nicht gedacht.

Es ist wie oft, der Zufall spielt eine Rolle. Ich begleitete einen Bekannten auf einer Fahrt nach der Pfalz,
für mich war es interessant......ich kam mal zum gucken nach dem Westen

Wir, aus dem Tal der Ahnungslosen, waren sofort als Exoten hier in der Pfalz erkannt worden und folge dessen
in Gespräche verwickelt. So kam es das ich am zweiten Tag von einem Unternehmer ein Angebot bekam doch mal
seine Firma zu besuchen und zu sehen ob das etwas für mich wäre.
Es war etwas für mich......so fing ich einen Monat später, im Feb.1990 dort an. Meine Frau und die Tochter kamen
dann im April.
Natürlich war es eine Umstellung, man mußte sich um seine Dinge selber kümmern.
Es war aber erstaunlich wie unkompliziert das alles ging.
Das einzige was Probleme bereitete war die Anerkennung unserer Berufsabschlüsse, was wir aber in den nächste 3 Jahren
auch geklärt haben.
Alles in allem war diese Entscheidung richtig, obwohl ich eine gutbezahlte Arbeit hatte und die Firma heute noch besteht.

Wir sind froh das es so gekommen ist. Natürlich ist In der BRD nicht alles Gold was glänzt, aber gejammert wir doch auf
hohen Niveau.
Wenn ich manchmal das Rummgejammere lese und höre möchte ich einen Zauberspruch kennen um diese Leute mal in
die alten Zustände der DDR zurück zu schicken damit sie mal sehen über was sie andauernd nörgeln.


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#49 von peppe , 11.11.2014 21:09

Wenn ich manchmal das Rummgejammere lese und höre möchte ich einen Zauberspruch kennen um diese Leute mal in
die alten Zustände der DDR zurück zu schicken damit sie mal sehen über was sie andauernd nörgeln.


Danke Käpten wieder mal wie so oft den Nagel auf den Kopf getroffen !!!! Brutal gesagt nur wer stehn bleibt MUSS ja jammern man fault ja am eigenen Fleisch hüstel*******sorry



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#50 von Weinböhlaer , 11.11.2014 21:59

Ich will mal etwas hinzufügen um zu zeigen das ich nicht gerade ein Wandervogel bin.
Gelernt habe ich 1955-1959 (Werkzeugmacher 3,5 Jahre) und in meinem Lehrbetrieb
geblieben bis 1989.
1990 in die Pfalz gegangen, dort in einer Firma angefangen und bis 2008 gearbeitet,
das auf Wunsch vom Chef.
Das alles geht nur wenn man in die Zukunft blicken kann und nicht ewig dem gestern nachtrauert.
Die Gestaltungsmöglichkeiten sind doch heute vielfältig, man muß sie nur nutzen.
Natürlich so wie es mal in der DDR war....einmal einen Beruf (wenn es einer war) gelernt und
gut...das war es dann. Damit gearbeitet bis zur Rente, das geht heute nicht mehr.


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#51 von peppe , 12.11.2014 10:34

Stimmt Weinböhlaer das geht heute nicht mehr oder ist sehr selten, sein Arbeitsplatz über Jahrzehnte zu haben. Merke es ja selbst wie flexibel man sein muss, was nicht unbedingt ein Nachteil ist.
Sicherheit gibt es nirgends!! ..doch der Tod :-)))
Schönes Tagli noch in der Pfalz



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#52 von Buhli , 13.11.2014 12:27

Weinböhlaer, das: "Natürlich so wie es mal in der DDR war....einmal einen Beruf (wenn es einer war) gelernt und gut...das war es dann. Damit gearbeitet bis zur Rente, das geht heute nicht mehr." hat damals auch nicht funktioniert. Sind Dir wirklich so wenige Berufswechsler in der DDR begegnet, dass Du dieses Halbwissen verbreiten musst? Der Unterschied zu damals ist nur, dass Dir die abgeschlossene Ausbildung, auch bei Branchenwechsel, anerkannt wurde. Heute werden Branchenwechsler sehr gern genommen, weil da der Tarif nicht in voller Höhe gezahlt werden muss. Was meinst Du warum seitens der Untrrnehmen, so wenig ausgebildet wird?


Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam)
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#53 von Weinböhlaer , 13.11.2014 18:21

He Buhli, das Halbwissen gebe ich Dir erst mal zurück, denn Du bist doch der, der damit immer glänzt.

Und noch eine Frage an alle ewigen Meckerer.......warum wandert ihr nicht aus?

Es stimmt, hier ist manches im Argen......aber um vieles besser als irgendwo anders. Ich war in 27 Ländern durch
die Firma und im Urlaub, glaubt mir...Deutschland ist am besten, auch mit seinen Schwächen.

Die einzige Ausnahme: Die DDR, dort war es am aller BESTEN


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#54 von altberlin ( gelöscht ) , 13.11.2014 18:56

Sagen wir mal so, nach einigen Jahren des Aufschwungs, ja, den gab es auch in der DDR, ging es ab mitte der 80-er stetig bergab.
Das hat man weniger bemerkt am Essen, satt wurde jeder, aber dafür mehr an fehlenden Konsumgütern.
Die maroden Häuser erwähne ich mal nicht, die wären früher oder später dem Plattenbau gewichen.
Von daher konnte man schon leben, und das tat man gar nicht schlecht, wenn ich an die vollen Gaststätten damals denke.
Irgendwo mußte das Geld, was ohne Zweifel vorhanden war, ja hin.

Aber es gab eben die Eingrenzung, 650 km von Nord nach Süd und 300 km von West nach Ost. Dann war für die Meisten Schluß.
Das war mit der Hauptgrund für den Drang nach Freiheit, denn wir waren keine Hühner, die im umzäunten Hof gehalten werden.
Folgerichtig zog es dann viele DDR-Bürger, als sie dann den Westen bereisen konnten, in die Ferne, manche um die halbe Welt.
Viele schafften die Veränderung, einige auch nicht. Es gehörte Glück dazu, Willen, fachliches Können und oft auch viel Kraft,
das Leben komplett umzukrempeln.

Wie erwähnt, die meisten schafften es irgendwie, und wenn auch bei denen eine gewisse Ostalgie hier und da aufkommt, bedeutet das
selten, daß die alten Verhältnisse wiederauferstehen sollen.
Der Mensch vergißt das Schlechte sehr schnell, das Gute dominiert. So verschieben sich manchmal realistische Einschätzungen in die eine
oder andere Richtung.

"Es war nicht alles schlecht", das stimmt, aber es war auch sehr viel schlecht, das darf nicht vergessen werden.
Die Einheit der Deutschen hätte ein wahrer Gewinn werden können, leider wurde es nur ein verkrampfter Versuch mit zweifelhaftem Ausgang.
Zumindest solange die älteren Generationen, die teilweise wirklich die Verlierer waren, nicht ausgestorben sind.
Ich schreibe extra teilweise, um Protesten vorzubeugen.
Die heutige junge Generation wird es sein, die ein neues Deutschland im wahrsten Sinne des Wortes schaffen kann, ein geeintes Deutschland.

Den 9.11. als Feier- und Jubeltag sehe ich mit gemischten Gefühlen, es ist wohl eher ein angeordnetes Feiern als eine spontane Stimmung,
die aus dem Innern der Menschen kommt.
Für mich ist es ein Tag, der Erinnerungen aufleben läßt an die Tage damals im Jahre 1989, an die Freude, die Hoffnung und die späteren
Folgen und Konsequenzen, die nicht immer nur angenehm waren.


vorwärts immer, rückwärts nimmer
E.H.

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#55 von Weinböhlaer , 13.11.2014 21:06

Altberlin, sehr gut und treffend geschrieben


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RE: Ossiforum morgen der 9.11 und keine Eintrag hier

#56 von joesachse , 13.11.2014 21:36

altberlin, Du verschönst mir mit deinem Beitrag gerade den Abend. Ich stimme die 100%ig zu, ich sehe das genau so wie Du auch.
Genau diese differenzierte Sichtweise ist es, die unseren Diskussionen hier (und da schließe ich uns beide ausdrücklich ein) gelegentlich fehlt.
Darauf trinke ich jetzt doch noch ein Gläschen Roten.... Ich stoße mit Dir an


Jede Geschichte hat vier Seiten. Deine Seite, Ihre Seite, die Wahrheit und das, was wirklich passiert ist.(Bruce Sterling)

 
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#57 von peppe , 13.11.2014 22:06

altberlin Dankeeeeeeeeeeeeeee, weiterso

Joe ich stosse auch mit an auf den beitrag von altberlin :-)))).....absolut top!!!!
..........genau auf so eine Antwort habe ich gewartet



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#58 von Buhli , 14.11.2014 10:21

Altberlin, Klasse. So eine differenzierte Sichtweise, hab ich erst gestern Abend im Fitnessstudio gehört. Da war nur ein Haken. Das ganze kam von einem fast vierzig jährigen Wessi. Egal ob Wirtschaft, Politik oder Stasi, er hatte immer ein Argument im Ärmel, was die Meinungshoheit der DDR Kritiker und BRD Hochjubler in Frage stellt. Bei allen Themen hat er festgestellt, dass es nur ein Beitritt bzw. Anektion/Kolonialisierung war, was 1990 ablief. Dem zu unterstellen, die DDR zurück haben zu wollen, wäre nun aber voll daneben. Er hat selbst Beispiele genannt, die ich jetzt nicht alle bringe, die selbst der heutigen BRD den Titel "Unrechtsstaat" einbringen müsste.
Weinböhlaer, warum sollen die "Meckerer" ausreisen? Diese Art von Helden hatten wir doch schon.


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#59 von Weinböhlaer , 15.11.2014 19:33

Zitat von Buhli im Beitrag #58

Weinböhlaer, warum sollen die "Meckerer" ausreisen? Diese Art von Helden hatten wir doch schon.


Sicher, weil es mir nicht mehr gefallen hat, damals in der DDR, bin ich gegangen.

Deswegen bin ich der Meinung, wenn es Dir nicht gefällt hier im Lande und Du alles so unsäglich findest
versuche doch Dein Glück wo anders.
Mit immerwährenden Nörgeln änderst Du nichts, gehe doch in eine Partei und versuche da Deine Guten Ideen einzubringen.
So wie Du, sich hinstellen und mit dem Finger auf andere zeigen, permanent rumzunörgeln findest Du das als Heldentat.

Ich frage mich ob Du in der DDR auch über die Versorgungsengpässe, über kaum zu bekommende Termine beim Zahnarzt,
über die Zustände der Häuser und Wohnungen in den Vororten usw. geschrieben hättest.

Es ist schade um meine Worte, ich weiß....du bist genau so re­sis­tent wie Vielnik in die andere Richtung.


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#60 von Ilrak , 15.11.2014 19:47

Zitat von Weinböhlaer im Beitrag #59

Mit immerwährenden Nörgeln änderst Du nichts, gehe doch in eine Partei und versuche da Deine Guten Ideen einzubringen.





Eine prinzipiell gute Idee.
Allerdings weiß ich aus Erfahrungen von Bekannten und Kollegen,
die ähnlich dachten und etwas bewirken woll(t)en,
daß Du als Arbeiter, besser noch Schichtarbeiter , in keiner Partei auch nur einen Fuß auf die
Erde bekommst, nicht mal in der jeweiligen Ortsgruppe.
Weggehen ? Wohin ? Das hatten wir wohl schon mal im Auswander-Thread.


Vorbeugen ist besser als nach hinten fallen.

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