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RE: ...die Mauer...

#196 von igorsubotnik , 29.08.2014 17:41

Zitat von joesachse im Beitrag #195
Zitat von igorsubotnik im Beitrag #187
Also welche Aufgabe könnte der stets anwesende Stasi-Spitezl bei einer offiziellen NVA-Musterung gehabt haben? Habe ich jetzt die Frage verständlich formuliert?




OK. Ich habe verstanden.

Aufgabe des Stasi-Mannes bei der NVA-Musterung war

─ Schutz vor dem Eindringen westlicher Geheimdienste und vor deren Zersetzungsversuchen;
- Unterbinden von staatsfeindlicher Hetze und Staatsverleumdung;
─ Bekämpfen und Zurückdrängen des Einflusses gegnerischer Medien;
─ Verhinderung von Fahnenfluchten und Verratsdelikten;

Kurzum, jeder kleine NVA-Wehrpflichtige war gleichzeitig ein teufelischer Gegner Unserer Republik. Weil, du mußt wissen, ich habe schon immer nach den Faschisten gesucht, die ein NVA-GT-Wehrpflichtiger an dem antifaschistischen Schutzwall abzuwehren hatte. Die Antwort ist, die Faschisten waren die eigenen Leute. Denn Faschisten, die aus der BRD Unsere Republik bedrohten, wurden ja eher weniger zur Strecke gebracht. Daher heißt es auch in dem abgelichteten Schießbefehl vollständig

"auch dann nicht, wenn die Grenzdurchbrüche mit Frauen und Kindern erfolgen, was sich die Verräter schon oft zunutze gemacht haben".

Also lernen wir aus dem Stasi-Deutsch, wenn Frauen und Kinder türmen sind das "Grenzdurchbrüche", solche Zersetzungsversuche und Verratsdelikte müssen natürlich ggf. auch mit der Schusswaffe unterbunden werden, bleibt jetzt noch offen, welche Verräter sich die Flucht von Frauen und Kindern zunutze gemacht haben. Waren das nun auf der Westseite lauernde Faschisten, die die Frauen und Kinder diabolisch für ihre Zwecke sich gefügig gemacht haben oder potentiell alle schäbigen NVA Wehrpflichtigen, denen man auch nicht trauen konnte, weshalb man bei denen bei der Musterung insgeheim schonmal einen Spitzel vom Dienst zur Verratsklärung eingeschaltet hat?


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RE: ...die Mauer...

#197 von igorsubotnik , 29.08.2014 18:24

Zitat von altberlin im Beitrag #189
Zitat von igorsubotnik im Beitrag #185

Die Bewohner ganzer Dörfer wurden mit Drohungen und Terror angewiesen, Jagd auf Flüchtlinge zu machen und konnten sich dabei ein Zubrot verdienen, gejagt wurden natürlich nur die 'Mörder' und 'Diebe', den andere kämen niemals auf die Idee, den Arbeiter- und Bauernstaat zu verlassen:

Was komplette Quatsch ist. Ja, es gab Grenzhelfer, aber niemand verbreitete Drohungen und Terror.



Zitat
Weite Bevölkerungskreise waren integriert in ein Grenzsicherheitssystem und waren über Jahrzehnte hinweg beeinflußt durch Angst, durch Terror

Vielleicht solltest du dich bei diesem ehemaligen DDR-Bewohner sachkundig machen.

http://www.spiegel.tv/filme/zivile-grenzhelfer/ ab 1:21


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RE: ...die Mauer...

#198 von altberlin ( gelöscht ) , 29.08.2014 20:11

Genosse igorsubotnik, ich muß mich nicht bei einem Wichtigtuer kundig machen, sondern kenne die Verhältnisse von damals.
Sagt die Mödlareuth was ? Sicher. War ja Propagandaort der Westmedien.
Und genau dort war ich stationiert, kannte Menschen aus Mödlareuth Ost, Gebersreuth, Straßenreuth, Juchhöh.
All diese Orte gehörten zum Abschnitt. Und du willst mir mit einem Spiegel-Beitrag irgend etwas beibringen. Da mußt du schon andere Dinge
ins Feld führen als den Spiegel.
Du machst dich lächerlich, wenn du Augen- und Zeitzeugen, die unmittelbar dabei waren, belehren willst.


vorwärts immer, rückwärts nimmer
E.H.

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RE: ...die Mauer...

#199 von BesserWessi0815 , 29.08.2014 20:25

...war ...die Mauer... eigentlich verheiratet oder ledig


..."Der tut nix!"......"Der will nur spielen"... - Peng! -

 
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RE: ...die Mauer...

#200 von altberlin ( gelöscht ) , 29.08.2014 20:26

Zitat von BesserWessi0815 im Beitrag #199
...war ...die Mauer... eigentlich verheiratet oder ledig


Einzigartig, aber einsam.


vorwärts immer, rückwärts nimmer
E.H.

altberlin

RE: ...die Mauer...

#201 von BesserWessi0815 , 29.08.2014 20:30

sicher


..."Der tut nix!"......"Der will nur spielen"... - Peng! -

 
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RE: ...die Mauer...

#202 von altberlin ( gelöscht ) , 29.08.2014 20:33

Zitat von BesserWessi0815 im Beitrag #201
sicher


Jetzt gibt es schon Nachahmer.


vorwärts immer, rückwärts nimmer
E.H.

altberlin

RE: ...die Mauer...

#203 von michaka13 , 29.08.2014 22:34

Zitat von Gogelmosch im Beitrag #193
Am Anfang gibt es einige Kilometer Spergebiet, nur mit Passierschein zu betreten, aber leicht zu umgehen. Dann folgte ein 2 Meter geharkter Kontrollstreifen aus Sand (K2 genannt) vor dem Signalzaun 2 Meter hoch mit Signaldrähten unter Schwachstrom. Nun gab es je nach Gegend 500-1000 Meter Grenzland mit Wald,Feld und Wiese. Nun kam der Kolonnenweg für Fahrzeuge und Wachtürme im Abstand von ca.1 km, dazwischen die Grenzposten. Anschließend war der Kfz-Sperrgraben gefolgt vom K6 (wieder Kontrollstreifen 6 Meter geharkt) und der 3 Meter hoher Maschendrahtzaun. Selbstschußanlagen wurden Mitte der 80er Jahre vollständig entfernt und Mininfelder, die sich teilweise im K6 befanden, auch. Innerhalb dieses Abschnittes gab es noch Hunde an einer Laufleine und durch Stolperdraht auslösende Warnschußanlagen.
Bei dunkler Nacht ist gezieltes Feuer auf Beine einer sich bewegenden Person unmöglich, weil man zittert und die beschossene Person sich duckt, somit wird der Körper getroffen. Grenzer waren nur mit der Absicht an der Grenze, heil nach Hause zu kommen und nie einen Flüchtenden zu treffen.



Meine Güte. Wenn ich das so lese, kommt mir dieses System DDR immer abartiger vor. Was für ein Aufwand, um ein paar Hanseln davon abzuhalten die Welt kennenzulernen.


Gruß,

micha


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RE: ...die Mauer...

#204 von michaka13 , 29.08.2014 22:37

Zitat von Buhli im Beitrag #194
Zitat igorsubotnik:" welche Aufgabe könnte der stets anwesende Stasi-Spitezl bei einer offiziellen NVA-Musterung gehabt haben? Habe ich jetzt die Frage verständlich formuliert?" Vielleicht kannst Du Dir die Antworten Zollkontrolle holen. Flughäfen werden da oft genutzt. Da sind auch stets NSA Leute anwesend. Die geben so manche "Empfehlung" zu den Einreisen in die USA. War da nicht was mit einem kritischen Journalisten, der von Brasilien in die USA reisen wollte? Der Zoll soll den "Empfehlungen" 2013 über 1000 mal nachgekommen sein. Lass das Geheul um die Sieberei. Bringt uns alle nicht so recht weiter. Es wird auch damals nicht nur ein Supermotiv gegeben haben.
Altberlin, der Schießbefehl, der an der Grenze galt, war und ist international anerkannt und gilt noch immer. Der galt übrigens auch für andere zu bewachende Objekte. Z.B. Kasernen. Man sollte sich allerdings schon etwas näher damit beschäftigen, bevor man Zeug vom Stapel lässt, was unser igorsubotnik als "nicht Zielführend" bezeichnet.



Ich bin ja schon einige Male in die USA eingereist. Aber das der Zoll irgendwas mit Einreise oder Einreisebestimmungen zu tun hat, das ist mir neu. Berichte doch mal genaueres darüber, Buhli.


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RE: ...die Mauer...

#205 von igorsubotnik , 29.08.2014 23:37

Zitat von altberlin im Beitrag #198

Und genau dort war ich stationiert, kannte Menschen aus Mödlareuth Ost, Gebersreuth, Straßenreuth, Juchhöh.
All diese Orte gehörten zum Abschnitt.


Man muß schon eine besonders verbogene Gestalt sein, wenn einem die Zustände in Mödlareuth an der Zonengrenze nicht unter die Haut gegangen sind, mit denen das SED-Regime an seiner Grenze, bis in die 80iger Jahre noch mit Selbstschussanlagen versehen, mitten durch das Dorf seine armseelige Existenz sichern mußte. Eine Betonmauer ähnlich der Berliner Mauer und Sichtblenden mußten her, und ein Mauer-Schütze erzählt uns heute, die Bewohner waren alle freundlich und nett, weil sie Tag und Nacht bewacht wurden und selbst aus der Zone niemand ohne Genehmigung rein durfte, westliche Verwandschaft, des es naturgemäß in dem Dorf viele gab, weil es ja ein Dorf war, sowieso nicht.

Und der SPIEGEL, der einen DDR-Bewohner aus dem Grenzdorf zu Worte kommen läßt, der nüchtern die Zustände des Terrors und der Einschüchterung beim Einspannen von Zivilisten für die Mauerbewachung beschreibt, lügt sowieso. Nein mein Freund, der einzige, der permanent lügt bist du.

Und mir wird langsam klar, warum du auch ohne qualifizierten Beruf für Reisekader zu den Auserwählten gehört hast.


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RE: ...die Mauer...

#206 von Gogelmosch , 30.08.2014 07:10

Kurz was zu Deinem Stasispitzel im WKK:
Die Hauptabteilung I war für die geheimdienstliche Überwachung der Nationalen Volksarmee (NVA) und der Grenztruppen der DDR zuständig. Innerhalb der Armee war sie als „Verwaltung 2000“ bekannt. Mit Einführung der Wehrpflicht 1962 geriet nahezu jeder männliche Bürger der DDR in die Zuständigkeit der HA I, denn bereits bei der Musterung der Wehrpflichtigen war das MfS durch einen Mitarbeiter offiziell vertreten. Die Mitarbeiter der HA I waren in den Dienststellen, Verbänden, Truppenteilen und Einheiten der NVA und der Grenztruppen mit dem Ziel tätig, diese umfassend gegen „innere und äußere Feinde“ abzusichern. Dies beinhaltete auch die ständige Analyse des eigenen Personalbestandes, z.B. durch Sicherheitsüberprüfungen, vor allem in besonders sensiblen Bereichen und unter den Grenzsoldaten. Insbesondere Fahnenfluchten und Verratsdelikte sollten durch den Einsatz von Inoffiziellen Mitarbeitern(IM) verhindert werden. Andernfalls wurden bei derartigen Vorkommnissen entsprechende Untersuchungen durch die HA I eingeleitet; sämtliche Fahnenfluchten wurden beispielsweise ab 1982 im zentralen Operativen Vorgang „Verräter“ bearbeitet. Die HA I war zudem verantwortlich für den militärischen Geheimnisschutz. Das „Eindringen“ westlicher Geheimdienste sollte sie ebenso verhindern wie Sabotage und Diebstahl. Umgekehrt war die HA I auch für die eigene Spionagetätigkeit in den westlichen Streitkräften (Bundeswehr und NATO) zuständig („Armeeaufklärung“).
Quelle: Runde Ecke Leipzig


Wer sagt: „Hier herrscht Freiheit“, der lügt, denn Freiheit herrscht nicht!

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RE: ...die Mauer...

#207 von Buhli , 30.08.2014 07:58

Michaka, solange Du so Linientreu wie bisher auftrittst, wirst Du auch weiterhin die USA besuchen dürfen.


Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam)
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RE: ...die Mauer...

#208 von Gelöschtes Mitglied , 30.08.2014 08:09

@ Buhli!
Du meinst sicher, bei der Einreise in die USA, die Homeland Security.
Der Zoll ist sehr unauffällig.


__________________________________________________
Man sollte sich das Gemüt eines Stuhles zu legen, der muss auch mit jedem Arsch klarkommen!


RE: ...die Mauer...

#209 von igorsubotnik , 30.08.2014 09:35

Zitat von michaka13 im Beitrag #203


Meine Güte. Wenn ich das so lese, kommt mir dieses System DDR immer abartiger vor.


Die Abartigkeit des SED-Regimes führte ja bei Brecht anläßlich des Volksaufstandes 1953 zu der Überlegung, ob sich das Regime nicht doch besser ein eigenes Volk suchen sollte.

Zitat


Man kann es drehen und wenden wie man will, Brecht stand eben nicht auf der Seite der Regierung, sondern tatsächlich auf der Seite der aufständischen Arbeiter. In der "Welt" fand ich am 8.9.59 den folgenden Bericht eines DDR-Flüchtlings:

"Nach dem Arbeiteraufstand am 17. Juni hatte die Regierung viel Mühe, eine offizielle plausible Erklärung der kompromittierenden Ereignisse zu finden. Sie ließ sich sogleich beraten. Auf einer der historischen Sitzungen mit der Akademie der Künste und dem Kulturbund bekam sie den originellen Einfall, den Aufstand als einen faschistischen Putschversuch zu bezeichnen, auf den das Volk wie eine dumme Hammelherde hereingefallen sei.

Da erhob sich Bertolt Brecht und sagte ...: 'Ich habe eine Resolution vorzuschlagen. Da sich herausgestellt hat, daß unser Volk eine dumme Hammelherde ist, empfehlen wir der Regierung, sich ein anderes Volk zu wählen."

Aus diesem 'Vorschlag' entstand später ein Gedicht, das sich in Brechts Nachlaß gefunden hat, es wurde zum erstenmal, an unbedeutender Stelle in der "Welt" vom 9.12.59, veröffentlicht:

"Die Lösung

Nach dem Aufstand des 17. Juni
ließ der Sekretär des Schriftstellerverbandes
in der Stalinallee Flugblätter verteilen,
auf denen zu lesen war, daß das Volk
das Vertrauen der Regierung verscherzt habe
und es nur durch verdoppelte Arbeit
zurückerobern könne. Wäre es da
nicht einfacher, die Regierung
löste das Volk auf
und wählte ein anderes?"



Dass das 'führende' SED-Gesindel des Stalinisten Ulbricht nur ein ilegitimer Haufen von Hilfsrussen war, konnte er so deutlich nicht sagen. Schließlich lebte es sich auch in der Zone in Buckow als privilegierter West-Dauerbesucher mit jederzeitiger Ausreisemöglichkeit ganz gut als österreichischer Staatsbürger mit Westkonto, aufgefüllt mit Zuwendungen aus dem Lenin-Friedenspreis.

http://www.burkhard-leuschner.de/lit/brecht.htm


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RE: ...die Mauer...

#210 von Buhli , 30.08.2014 11:13

Wega,es gibt da so komische Journalisten, wie Jürgen Roth oder Daniela Dahn, die bei ihren Recherchen etwas anderes entdeckten, und in ihren Büchern niedergeschrieben haben. Sozusagen Investigativ. Da kam zum Ausdruck, dass der deutsche Zoll von der NSA die "Empfehlungen" bekommt. Richtig ist auch, dass der Zoll kaum auffällt.


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